Transliteration – Google Algorithmus Update für mehrsprachige Titel

14.7.2022

Schon im Jahr 2021 hat Google zweimal an den Title-Tags gearbeitet – was insbesondere nach dem ersten Update zu einigem Unverständnis bei SEOs und Webmastern führte. Im Herbst 2021 hat Google auf das Feedback reagiert und nachgelegt – und nun noch einmal weiteres Feintuning betrieben. Das entspricht der Philosophie von Googles SEO-Abteilung fortlaufend auf geäußertes Feedback einzugehen.

Title Tags mit verschiedenen Schriftsystemen

Das Title-Tag ist aus Nutzer- und Suchmaschinenbot Sicht ein wichtiges Element: In wenigen Worten fasst es zusammen, was der Suchende auf der Webseite erwarten kann – und nicht zuletzt in welcher Sprache er den Inhalt präsentiert bekommt. Ein weiterer Grund, warum diese Meta Daten so wichtig sind, ist das Indexierungsverhalten der Suchmaschinen. Denn auf Grundlage dieser Daten erstellt z. B. Google ein Abbild der Webseiteninhalte und archiviert diese auf den eigenen Servern – ähnlich wie die Katalogsuche in einer Bibliothek.

Teilweise kommt es aber zu Diskrepanzen zwischen dem Titel und dem eigentlichen Seiteninhalt – zum Beispiel dann, wenn der Seiteninhalt in französischer Sprache verfasst ist, der Titel aber sowohl eine französische als auch englischsprachige Wortgruppe (mit identischer Bedeutung) enthält. Für den Nutzer ist das nicht ideal, denn er klickt unter Umständen auf das Ergebnis mit der Erwartungshaltung, den Inhalt in englischer Sprache lesen zu können – den eigentlich da anzutreffenden französischen Content versteht er hingegen nicht und verlässt die Seite wieder frustriert.

Die neue Anpassung des Algorithmus berücksichtigt das und nimmt daher Anpassungen vor, damit zwischen Titel und Inhalt der Seite eine eindeutige Überschneidung existiert. Bei mehrsprachig angelegten Title-Tags würde der Algorithmus also den englischen Teil entfernen, wenn die jeweilige Webseite tatsächlich komplett in französischer Sprache gehalten ist. Genau genommen wird der Algorithmus damit also ein Stück weit intelligenter, da er diese Inkonsistenzen erkennt und sie automatisiert behebt.

Besonderheiten bei der Transliteration

Eine Transliteration liegt dann vor, wenn verschiedene Sprachen unterschiedliche Schriftzeichen verwenden. Offensichtlich unterscheidet sich die lateinische Schrift, wie im Deutschen und Englischen, von den Schriftzeichen von beispielsweise der Hindi- und chinesischen Sprache. Verwendet der Titel nicht die korrekte Schrift, kann der Algorithmus von Google fortan auch das anpassen. Dafür analysiert er, welche Schriftzeichen auf der jeweiligen Seite primär genutzt werden und setzt diese dann sinngemäß in den Titel ein.

Um solche automatischen Anpassungen zu verhindern, die nicht immer unbedingt die beste Lösung aus Sicht des Seitenbetreibers darstellen, empfiehlt Google eine relativ einfache Vorgehensweise: Der Titel sollte von Anfang an in den Schriftzeichen und der Sprache verfasst werden, in der auch die Inhalte auf der eigentlichen Webseite zu finden sind. Existieren dahingehend keine Diskrepanzen, gibt es aus Sicht des Algorithmus auch keine Notwendigkeit etwas eigenständig anzupassen.

Aufgespielt wurde das Update übrigens zu Anfang Juni – Webmaster können also schon jetzt darauf reagieren.


Autor: fbaer

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