LLMs.txt: KI-optimierte Website-Inhalte Sichtbarkeit in der generativen Suche langfristig stärken

10.6.2025

Das Suchverhalten für Organic Search hat sich in den letzten Monaten rasant verändert: Immer mehr User greifen auf KI-gestützte Tools wie ChatGPT, Gemini oder Google AI Overviews (AIO) zurück. Der Trend zeigt, Problemlösungen werden in generativen Systemen gesucht, statt klassische Suchmaschinen zu nutzen. Das erfordert eine neue Denkweise für E-Commerce-, Corporate Website und Institutionen und eine neue SEO-Strategie im Suchmaschinenmarketing, um den Rückgang an klassischem Website-Traffic aufzufangen und weiterhin sichtbar und relevant in der Zielgruppe zu bleiben. Die Herausforderung besteht darin, Generative Engine Optimization als neuen Touchpoint in die SEO Beratung einzubauen. Inhalte müssen beispielsweise so aufbereitet werden, damit sie von Large Language Models (LLMs) optimal verarbeitet, zitiert und in KI-generierten Antworten ausgespielt werden.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns erneut mit den neuen Anforderungen an die SEO und im Speziellen, welche technischen und inhaltlichen Herausforderungen mit Large Language Modells und KI-SEO damit verbunden sind.

Was ist eine LLMs.txt Datei?

Die LLMs.txt ist ein neuer, vorgeschlagener Standard, der speziell für die Bedürfnisse von KI-Sprachmodellen entwickelt wurde. Sie wird im Root-Verzeichnis einer Website – ähnlich wie die Robots.txt Datei oder XML-Sitemap, abgelegt und bietet LLMs einen strukturierten, vereinfachten Zugang zu den wichtigsten und relevantesten Inhalten einer Website. Die Datei enthält eine Übersicht der wichtigsten Seiten, deren kurze Beschreibungen und – idealerweise – zusätzliche Kontextinformationen in einem leicht verarbeitbaren Format (oft Markdown).

Funktion und Vorteile von LLMs.txt Dateien

  • Effizientere Verarbeitung: LLMs müssen sich nicht mehr durch komplexes HTML, Navigation oder Werbung kämpfen, sondern erhalten die wichtigsten Inhalte direkt und strukturiert.
  • Mehr Kontrolle über die Indexierung: Website-Betreiber können gezielt steuern, welche Inhalte für KI-Modelle besonders relevant sind und wie sie präsentiert werden.
  • Bessere Sichtbarkeit: Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die eigenen Inhalte in KI-generierten Antworten zitiert werden.
  • Schutz von Inhalten: Es ist möglich, KI-Modelle von bestimmten Inhalten auszuschließen oder diese gezielt zu präsentieren. Leider stellen LLMs.txt Dateien keine Garantie dar, dass Inhalte nicht doch erkannt und indexiert werden. Hier müssen weitere Sicherheitsmaßnahmen greifen. Ein grundständiges Indexierungsmanagement durch Robots.txt Datei, Meta Robots Tags oder Passwortschutz gehören nach wie vor zu den sinnvollsten Maßnahmen, LLMs von der Erkennung von Inhalten auszuschließen.
  • Wettbewerbsvorteil: Frühzeitige Implementierung verschafft einen Vorsprung im AI-getriebenen Suchmarkt.

Best Practices für die Optimierung von Website-Inhalten für LLMs

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Inhalte so zu gestalten, dass sie nicht nur für klassische Suchmaschinen, sondern auch für Large Language Models optimal zugänglich, verständlich und zitierfähig sind. Im Folgenden zeigen wir praxisnahe Best Practices, mit denen Website-Inhalte gezielt technisch und inhaltlich für LLMs aufbereitet und neue Touchpoints in der AI-getriebenen Search Journey geschaffen werden.

1. LLMs.txt strategisch einsetzen

  • Erstelle eine LLMs.txt im Root deiner Domain.
  • Liste die wichtigsten Seiten (z. B. Produktseiten, Ratgeber, Studien, FAQs) mit prägnanten Beschreibungen und Kontext auf.
  • Nutze klare, semantische Strukturen (z. B. Markdown-Formatierung, semantische HTML-Überschriften mit <h1… h6> Kennzeichnung).
  • Pflege und aktualisiere die Datei regelmäßig, um neue Inhalte oder strategische Änderungen abzubilden.

2. Technische SEO für KI-Bots

  • Strukturierte Daten: Setze umfangreich Schema.org-Markup ein (z. B. Produkt, FAQ, Organisation), um KI-Bots explizite Informationen zu liefern.
  • Saubere Headline-Strukturen: Nutze H1-H3-Hierarchien, frageorientierte Überschriften und kurze Absätze für bessere Lesbarkeit. LLMs (Large Language Models) erkennen und verarbeiten grundsätzlich alle HTML-Überschriften von H1 bis H6, aber in der Praxis und in aktuellen Best Practices liegt der Fokus klar auf H1 bis H3, weil diese Ebenen für die inhaltliche Gliederung und die semantische Strukturierung am wichtigsten sind.
  • Semantisches HTML: Verwende <article>, <section>, <header> etc., statt reiner <div>-Strukturen, um Kontext zu bieten.
  • Anchor Text Optimization: Baue eine klare Content-Hierarchie und thematische Cluster auf, damit LLMs Zusammenhänge erkennen. Ideal ist eine Keyword-fokusierte Verlinkungsstrategie.

3. Inhaltliche Qualität & Einzigartigkeit

  • Originaldaten und Insights: Biete eigene Studien, Statistiken oder exklusive Einblicke, da LLMs einzigartige, verifizierbare Daten bevorzugen.
  • Faktentreue & Quellen: Verweise auf glaubwürdige Quellen, pflege Aktualität und Transparenz.
  • Topische Autorität: Decke Themen ganzheitlich ab, beantworte relevante (Longtail-)Fragen, und bilde Topic-Cluster.
  • Kontextuelle Relevanz: Schreibe nutzerzentriert, beantworte Fragen direkt und nutze eine natürliche, dialogorientierte Sprache.

4. Technische Performance & Zugänglichkeit

  • Crawlability: Stelle sicher, dass wichtige Seiten nicht durch robots.txt blockiert sind und in der Sitemap.xml gelistet werden.
  • Mobile-First & Core Web Vitals: Optimiere für mobile Endgeräte und schnelle Ladezeiten, um auch für KI-Bots eine gute User Experience zu bieten.

5. Monitoring & Erfolgsmessung

Überwache, wie oft und in welchem Kontext deine Inhalte in KI-Antworten erscheinen (z. B. durch Brand Mentions, Backlinks von LLMs, Sichtbarkeit in AI Overviews). Mittlerweile wertet Google Analytics 4 den Zugriff durch GPTs nicht mehr gebündelt im Direct Traffic, sondern lässt sich als separates Channel Grouping einzeln ausweisen.

So könnte die LLMs.txt exemplarisch aussehen:

Die LLMs.txt ist eine zentrale, strukturierte Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte einer Website für KI-Bots – kein Listing aller einzelnen URLs, sondern ein redaktionell kuratierter Überblick in Markdown-Format, der LLMs gezielt zu den relevantesten Ressourcen führt. Für besonders relevante Seiten kann zusätzlich eine Markdown-Version der jeweiligen Seite bereitgestellt werden (z.B. /ratgeber/laptop-kaufberatung)

Welche Inhalte werden aufgeführt?

  • Zentrale Landingpages (z.B. Produktübersichten, Ratgeber, Unternehmensinfos)
  • Wichtige Einzelressourcen (z.B. Studien, Whitepaper, AGB)
  • Thematische Cluster (z.B. alle Ratgeberartikel zu einem Thema)
  • Optional: weniger zentrale Seiten (z.B. Karriere, Pressebereich)

Die Auswahl und Beschreibung der Links erfolgt redaktionell und strategisch: Nur die wichtigsten und für KI besonders relevante Inhalte werden aufgeführt, um die Kontextbildung für LLMs zu optimieren.

Fazit & Empfehlung für Unternehmen

Die Integration einer LLMs.txt und die gezielte Optimierung von Website-Inhalten für KI-Bots sind essenziell, um im Zeitalter der generativen KI sichtbar und relevant zu bleiben. Wer frühzeitig auf diese Standards setzt, kann Trafficverluste abfedern, neue Touchpoints erkennen und ausbauen und die eigene Marke/ Website als vertrauenswürdige Quelle in der AI-getriebenen Search Journey etablieren.

Friederike Baer
Autor*in

Friederike Baer hat Modedesign und BWL studiert und schreibt seit 2015 für den rankingfusions Blog zu den Themen technisches SEO, Trends im Suchmaschinenmarketing und Themen rund ums Onlinemarketing. Seit 2012 arbeitet Friederike im Content Marketing, on- und offpage SEO.

Recursos

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